Alexander Rosenheim

Schuhmachergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1904    † 1944

 

Lebenslauf

Alexander Rosenheim wurde am 7.12.1904 in Wien geboren. Er arbeitete als Schuhmachergehilfe. 1925 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich, 1930 dem republikanischen Schutzbund bei. 1934 war er Teilnehmer an den Februarkämpfen.

Tätigkeit für den illegalen Literaturapparat der KPÖ

Alexander Rosenheim war Funktionär der KPÖ, und im illegalen Literaturapparat tätig. Er stellte Flugblätter her und verschickte auch welche an Frontsoldaten.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 4. 2. 1943 wurde Alexander Rosenheim verhaftet und am 14. 3. 1944 gemeinsam mit Rudolf Kirchberger, Robert Fritsch, Maria Pitschko und Josef Hubinek (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 21.6.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Im Frühjahr 1941 wurde der Angeklagte Rosenheim von einem dem Namen nach ihm unbekannten Kommunisten für die illegale KPÖ geworben, der ihn mit [Anton] Gajda bekannt machte. Rosenheim wurde nach entsprechender Schulung und Vorbereitung von Gajda zunächst als Verbindungsmann zum Sektor II, dann im April 1942 als dessen Leiter eingesetzt. Dieser Sektor bestand aus den Bezirken XIII, XIV und XV Wiens.“

Aus einem Flugblatt

„Österreichische Landsleute! Seit langem ersehnen wir das Ende der braunen Ostmark und des Krieges, das Wiedererstehen unseres freien Österreichs! Die gemeinsamen Schläge der sowjetisch-englisch-amerikanischen Armeen gegen Hitler-Deutschland geben unserem Sehnen greifbare Gestalt. Hitlers Zusammenbruch steht bevor! Es liegt an uns, diesen Zusammenbruch zu beschleunigen, Hunderttausenden Männer, Frauen und Kinder das Leben zu erhalten und unsere Heimat vor den Verwüstungen des Krieges zu bewahren. (…) Frauen! Macht nicht die Männer für die Front frei, weigert euch, für Hitler zu arbeiten, schreibt euren Männern und Söhnen an die Front, sie sollen sich ergeben und so Hitlers Krieg ein Ende bereiten! Reiht euch ein in die illegale Kampffront zum Sturz Hitlers und zur Beendigung des Krieges!“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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